Mittwoch, 05.12.2012

Ohne Genehmigung und sofort!
19.00 Uhr

Cinématon #1559: René Vautier
F 1992, R/K: Gérard Courant, Mitwirkender: René Vautier, 4‘, DVD, stumm
Bezug: Gerard Courant

Ohne Genehmigung. Selbstportrait eines engagierten Regisseurs
BRD 1974, P: Norddeutscher Rundfunk, Redaktion: Hans Brecht, Mitwirkender: René Vautier, 38‘, DVD, dF
Bezug: Norddeutscher Rundfunk

Le Remords / Gewissensbisse

F 1973, R: René Vautier, Mitwirkende: Micheline Welter, René Vautier, 12‘, Beta SP, OmU
Bezug: Cinémathèque de Bretagne
Deutsche Untertitel: .srt / .ppt

Der Cinématon #1559: René Vautier ist eines der zahlreichen stummen Super8-Portraits, die Gérard Courant seit 1977 realisiert hat. Vautier nutzt diese Bühne auf eine Weise, wie er viele Situationen angegangen ist: Im richtigen Moment die Initiative ergreifen und verständliche, nahe liegende Mittel für die größtmögliche Wirkung verwenden.
Vautier stellt seine Filme in den Dienst der Informationsvermittlung und Überzeugungsarbeit. Das Gespräch mit dem Publikum ist für ihn dabei von zentraler Bedeutung. So finden sich über den gesamten Zeitraum seines Schaffens Aufnahmen, in denen er seine Filme vorstellt und erläutert, wofür und gegen welche Widrigkeiten er sie hergestellt hat. Ein sehr besonderes Dokument dieser Art ist Ohne Genehmigung. Selbstportrait eines engagierten Regisseurs, das Vautier im Rahmen des NDR Film-Clubs mit dem Redakteur Hans Brecht realisiert hat.

„Je n’ai jamais pensé que j’étais un cinéaste (Ich habe mich nie als Filmregisseur verstanden)“, sagte Vautier im Gespräch mit Jean-Luc Godard im Jahr 2002. Was zunächst wie eine Koketterie wirkt, hat einen wahren Kern: Vautiers Filme sind ästhetisch vielfältig und einfallsreich, doch nie dem „großen Kino” verpflichtet. In Le Remords spielt Vautier selbst einen Filmemacher, der Zeuge eines rassistischen Übergriffs geworden ist und irgendwann – sehr viel später – einen großartigen Film aus dieser Erfahrung machen möchte. (sb)
Moderiert von Sebastian Bodirsky und Madeleine Bernstorff

Marée noire, colère rouge
21.00 Uhr

Ölpest und rote Wut

F 1978, R: René Vautier, 64‘, BetaSP, OmU
Bezug: Cinémathèque de Bretagne
Deutsche Untertitel: .rtf/ .ppt


Am 16. März 1978 prallte der Öltanker Amoco Cadiz infolge eines Ausfalls der Ruderanlage auf einen Felsen in der Nähe von Portsall, einem kleinen Hafen im Norden des bretonischen Départements Finistère. Eine immense Ölkatastrophe war die Folge. Die Anwohner waren über die Differenz zwischen der öffentlichen Berichterstattung in den Medien und ihrer eigenen Wahrnehmung entsetzt. René Vautier produzierte sehr schnell einen Film über dieses Phänomen. Schon einige Wochen nach der Katastrophe wurde er an den Stränden und in den Dörfern der Bretagne vorgeführt. Marée noire, colère rouge handelt von den Lügenkampagnen und den desaströsen Folgen der Umweltkatastrophe. Vautier und seine Protagonisten prangern die läppischen Maßnahmen der Regierungen an, die finanziellen Interessen, den Ölhandel und die Rolle der Medien als verschleiernde Komplizen der Politik. Für die Fernsehfassung sollten die medienkritischen Szenen herausgeschnitten werden, also lief der Film nie im Fernsehen… Der hartnäckige Kampf der bretonischen Aktivistinnen und Aktivisten und ihr Erfolg vor Gericht gelten als ein Präzedenzfall in der Geschichte weiterer Tankerunfälle. (mb)

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